„Das Museumserlebnis beginnt, sobald das Gebäude für den Besucher sichtbar wird. Dabei spielt die Begrünung eine entscheidende Rolle.“
Fenix ist das neue Kunstmuseum zum Thema Migration in Rotterdam. Das Gebäude war ursprünglich ein Lagerhaus, das kürzlich komplett renoviert wurde. Es wurde nicht nur zukunftssicher gemacht, sondern es wurde auch viel Grün hinzugefügt, um das Klima im Inneren zu regulieren und die Umgebung des Gebäudes attraktiver und biodiverser zu gestalten. Die wichtigste architektonische Ergänzung des Gebäudes ist ein „Tornado”, eine doppelte Wendeltreppe, die sich vom Erdgeschoss nach oben windet und in einer Aussichtsplattform mündet. Der Tornado ist aus Edelstahl gefertigt und spiegelt sich, da Fenix das größte Gründach (6000 m²) Rotterdams angelegt hat, mit den Jahreszeiten. Die Spiegelung erzeugt eine Wellenbewegung der Blütenfarben, als würde man einen Stein ins Wasser werfen.
Der Außenbereich wurde ursprünglich von der Gemeinde mit sehr kleinen Pflanzen bepflanzt. Fenix übernahm dies nach Rücksprache mit der Gemeinde und entschied sich für eine Neuanpflanzung mit großformatigen Bäumen, um sofort eine gute Wirkung zu erzielen. Das museale Erlebnis beginnt schließlich, sobald das Gebäude für den Besucher sichtbar wird. Außerdem wurde darauf geachtet, die Einheit mit der Umgebung zu wahren und eine grüne Verbindung zu den umliegenden Parks Fenix 1, Kaappark und Buizenpark zu schaffen.
Auffällig an dem Bepflanzungsplan sind sein Umfang und seine Vollständigkeit. Es wurden Bäume unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Größe, mehrstämmige Bäume, Sträucher, Stauden und Blumenzwiebeln verwendet, um einen möglichst langen Blütenbogen zu schaffen. Durch die unterschiedlichen Kronenhöhen und Baumformen ist die Bepflanzung auf den ersten Blick attraktiv. Durch die Anpflanzung großer Ulmen entstand unmittelbar nach der Anlage ein langgestrecktes Volumen an Blattmasse mit einer windgeschützten Seite für Schmetterlinge (Ulmenpage), um entlang des normalerweise windigen Kais zu wandern. Die Art Ulmus „New Horizon” wurde mit einem Bezug zur Geschichte ausgewählt, denn an diesem Ort brachen Ende des 19. Jahrhunderts Hunderttausende von Migranten zu einem besseren Leben auf, oft nach Nord- und Südamerika.
Kurz zusammengefasst:
- Größte Dachbegrünungsfläche in Rotterdam, um das Klima im Gebäude zu regulieren und zusätzlichen Lebensraum für Biodiversität zu schaffen.
- Großflächige Bepflanzung mit maximaler Größe der Pflanzbeete entlang der Länge (360 m!) des Gebäudes, um die Migration von Insekten zu fördern und die Versiegelung der Stadt zum Wohle der Nutzer zu bekämpfen.
- Eigene Finanzierung großformatiger Bäume für unmittelbare Wirkung.
- Die verwendeten Ulmen sind als Wirtspflanzen für den Ulmenblattkäfer beliebt.