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Wald auf der Ringstraße A10 – 750 Jahre Amsterdam, Niederlande

Wald auf der Ringstraße A10 – 750 Jahre Amsterdam, Niederlande

„Ein temporärer Wald auf der Ringstraße A10 bildet einen schönen Kontrast zum rasenden Verkehr.“
Ort: Amsterdam, Niederlande
Kontaktperson: Baumschule Ebben, Toon Ebben

Amsterdam feiert 2025 sein 750-jähriges Bestehen als Stadt, was das ganze Jahr über mit verschiedenen Festlichkeiten begangen wird. Eines der Geburtstagsgeschenke an die Stadt ist ein Wald aus 750 großen und 7500 kleinen Bäumen, der während des Geburtstagsfestivals zunächst einen Tag lang auf der Ringstraße A10 stehen wird. Hier lernen die Besucher die Bäume und ihren Mehrwert für die Stadt kennen und werden auf die Bedeutung von mehr Grünflächen aufmerksam gemacht.

Die Initiatoren dieses besonderen Geschenks, die Stiftung De Gezonde Stad, der Landschaftskünstler Bruno Doedens und die Stadt Amsterdam, wollen sich mit diesem Projekt für mehr Grünflächen in und um Amsterdam einsetzen. Ziel dieses Projekts ist es, den Mehrwert großer Grünflächen aufzuzeigen.

Der Wald auf der Ringstraße A-10 konfrontiert die Besucher mit den Tatsachen
Durch die Aufstellung der Bäume in Kübeln auf der Autobahn während des Sommerfestivals wird der Mehrwert von Grünflächen sofort deutlich. Die Menschen werden sich unmittelbar der positiven Auswirkungen von Bäumen auf ihr Wohlbefinden bewusst. So wurden beispielsweise Temperaturmessungen auf dem Asphalt zwischen den Bäumen durchgeführt, um den kühlenden Effekt sichtbar zu machen. Der Tag auf der Autobahn A10 war ein sengend heißer Sommertag, an dem der einzige kühle Ort auf dem Asphalt zwischen den Bäumen war. Während des überfüllten Festivals ist der Wald auf dem Ring vor allem ein Ort der Ruhe, der Begegnung und der Inspiration, an dem sich die Menschen fragen, welche Rolle Natur und Bäume eigentlich in ihrem Leben und ihrer Lebensumgebung spielen.

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Obstkisten werden zu Baumkübeln
Um die Bäume im Sommer transportieren zu können, wurden sie im Winter in Baumkübel gepflanzt, die speziell für diese Veranstaltung vorbereitet wurden. Diese Baumkübel sind Obstkisten aus Holz, die anschließend wieder in der Obstindustrie eingesetzt werden können. Die Anpassungen wurden so vorgenommen, dass sie leicht rückgängig gemacht werden können. So sind sie innen mit einer Schicht Kokosmatte ausgelegt, um das Austreten von Substrat zu verhindern. Außerdem wurde ein Verankerungssystem angebracht, damit der Baum fest im Kasten steht. Die Belastung durch Wind und der Transport zum Festivalgelände stellten somit kein Problem dar. Außerdem wurde eine Kunststoffschicht mit stabilen Schlaufen angebracht, die im Herbst für eine reibungslose Demontage des Kastens und die Entfernung des Substrats sorgt.

Aufgrund der sehr begrenzten Wachstumsperiode von drei Monaten zwischen Pflanzung und Transport waren Pflege und Aufzucht sehr intensiv. Es durfte nichts schiefgehen, und bei Fehlern blieb keine Zeit für Korrekturen. So ist beispielsweise die Tragfähigkeit der hölzernen Baumkübel begrenzt, und es gab auch Gewichtsbeschränkungen für den Transport. Aus diesem Grund wurde das Substrat, in das die Bäume gepflanzt wurden, speziell für diesen Auftrag hergestellt: Es ist leicht, hat eine gute durchlässige Struktur und eine gute Kapillarwirkung, um die Feuchtigkeit zu speichern. Während der Aufzucht wurden auch biologische Wurzelstimulanzien wie Komposttee und ein Mykorrhiza-Präparat verwendet, um die Wurzelbildung zu fördern.

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Zielort Amsterdam – Ringstraße A10
Die 750 Baumkübel wurden mit Hilfe von Kistenkippern schräg auf Anhänger gestellt, damit die teilweise bis zu neun Meter langen Bäume problemlos über die Autobahn transportiert werden konnten. Aufgrund der Überführungen auf der Strecke und der Oberleitungen der Straßenbahn in der Stadt gab es außerdem Höhenbeschränkungen.

Sobald sie für den Transport bereit waren, wurden die Bäume regelmäßig besprüht und zusätzlich mit Nebel befeuchtet, um ein Ausbrennen der Kronen zu verhindern. Da in jedem Baum ein GPS-Tracker angebracht war, konnten die Bäume auf ihrem Weg in die Stadt live verfolgt werden, und ihre aktuelle Position kann auf der Open Bomenkaart Amsterdam genau ermittelt werden. Die insgesamt 62 Anhänger mit Bäumen wurden am Olympiastadion aufgestellt. Bei ihrer Ankunft in der Stadt kamen bereits viele Einwohner, um Fotos von den Bäumen zu machen, da viele sie so einzigartig fanden. Über Nacht wurden die Anhänger nacheinander zur A10 gezogen. Dort wurden alle Baumkübel von einem Entladeteam von den Anhängern genommen und an der richtigen Stelle auf der Autobahn abgestellt. Tagsüber fand das Festival statt und in der folgenden Nacht wurden alle Bäume wieder auf die Anhänger geladen.

Nach Abschluss der Veranstaltung wurden die Bäume auf dem „Baumcampingplatz“ im Riekerpark in Amsterdam aufgestellt. Dort werden sie gepflegt, bis sie ihre Blätter abwerfen und in die Winterruhe gehen (November bis April). Allen Bäumen wurde im Voraus ein Standort in und um Amsterdam zugewiesen, wo sie einen festen Platz erhalten und zu den grünen Ambitionen der Stadt beitragen können.

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750 Jahre Amsterdam

Das Video

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